Herbst im Eifel-Mökki – ein Reisebericht – von Stephanie und Andre

Tag 1

Schon unsere Anreise in die Eifel ist Urlaubsstimmung pur und so entschließen wir uns vor Ankunft am Eifel Mökki einen Abstecher nach Bad Münstereifel zu machen.

Ein beschaulicher Ort, der an einem Montagmorgen ruhig und verschlafen da liegt, so dass nicht die Outlet Stores im Vordergrund stehen, sondern man tatsächlich den historischen Ortskern bewundern kann und auch entlang der Stadtmauer tolle Ausblicke auf Bad Münstereifel genießen kann. Immer wieder haben wir uns in kleinen Gassen „verirrt“ und waren erstaunt, was es alles zu entdecken gab. Natürlich haben wir die Gelegenheit auch genutzt, um in den ein oder anderen Laden zu gehen und ein bisschen zu stöbern. Insgesamt ein toller Vormittag, so dass wir bereits mit einigen Eindrücken im Gepäck weiter nach Hellenthal- Ramscheid fahren können.

Nach ca. einer halben Stunde Fahrt geht es ab von der Hauptstraße und die Straße schlängelt sich zum beschaulichen Ramscheid. Wir sind angekommen und erstmal fasziniert wie liebevoll und detailverliebt alles eingerichtet ist, besonders die große Auswahl an Büchern, Spielen und Puzzlen sprechen für eine tolle Abendgestaltung und wir fragen uns, wozu wir eigentlich unsere eigenen Bücher mitgebracht haben, wenn es so viel zu entdecken gibt.

Aber an diesem Nachmittag wollen wir erst noch die Gegend erkunden und laufen Richtung Wald. Schnell trifft man auf Markierungen zu Wanderwegen und wir entschließen uns kurzfristig dem Eisvogelwanderweg, der an der Oberprether Mühle vorbeiläuft zu folgen. Wandern direkt ab der Haustür perfekt um in der Eifel anzukommen. Das Herbstlaub schimmert im Licht und die Eifel zeigt sich von ihrer bunten Seite. Auch wenn wir keinen Eisvogel gesehen haben, außer auf einem Briefkasten, war es eine schöne Rundtour, die uns nach ca. 3 Stunden wieder zu unserem Ausgangspunkt zurückgebracht hat.

Das Highlight am Abend war dann natürlich der Kamin, den wir in dem herbstlichen Wetter, das uns auch mit dem ein oder andere Regennachmittag überrascht hat, gerne genutzt haben. Im Wohnraum hat sich eine schöne Wärme ausgebreitet, während der Wind ums Haus pfeift und so konnten wir stundenlang auf die Flammen gucken und bei Kakao gemütlich lesen.

Auch die Planung der nächsten Tage war mit dem sehr gut sortierten Infomaterialien im Eifel Mökki kein Problem. So viele Vorschläge für Unternehmungen, dass wir uns kaum entscheiden können.

Tag 2

Am nächsten Morgen erwartet uns beim Blick aus dem Fenster schönster Herbst-Nieselregen, der uns fast von unseren Plänen abhält, doch am Kühlschrank hängen Vorschläge für Unternehmungen bei Regenwetter und wir entscheiden uns schließlich für „Regenjacken an und raus“. Wir werden es nicht bereuen.

Das Wildfreigehege Hellenthal am Olefsee ist innerhalb vom 20 Minuten zu erreichen und fasziniert mit vielen Streichelgehegen, die wir alle auskosten. Auf Augenhöhe mit Alpakas und Lamas, angesprungen von kleinen frechen Ziegen, streicheln von Frischlingen, zutrauliche Rehe und viele andere Tiere, die man bewundern kann. Neben dem Streichelzoo leben auch viele Greifvögel im Wildgehege Hellenthal und die Greifvogelschau gibt faszinierende Einblicke in die Flugkünste der großen Raubvögel, die über der Oleftalsperre aufsteigen und mit wahnsinniger Geschwindigkeit und Präzision über die Köpfe der Zuschauer hinwegfliegen. Besonders geschmunzelt haben wir aber über die flugunwillige Eule Balu. Zum Aufwärmen geht es in eine holzbefeuerte Hütte. Ein Pfauenpärchen schaut zum Fenster rein und wir wärmen uns mit einem Kaffee auf. Nach der Stärkung freuen wir uns auf Weißes Rotwild, die Aussicht auf die Oleftalsperre und als besonderes Highlight auf die sehr aktiven und verspielten Luchsbabys, da vergisst man auch die Kälte und das Nieselwetter vollends.

Für den Nachmittag haben wir uns eine weitere Eifelspur rausgesucht, nicht weit vom Wildgehege liegt die Oleftalsperre und dieser See kann komplett umwandert werden. In dieser Jahreszeit faszinieren besonders die bunten Blätter und der niedrige Wasserstand, obwohl es ja zu unserem Leidwesen doch schon einiges regnete. Als wir die Talsperre auf dem Rückweg schon wieder zwischen den Bäumen sehen können, sehen wir noch einmal die Greifvögel auf Ihrem letzten Flug für diesen Tag. Oberhalb in den Bäumen muss die letzte Greifvolgeschau begonnen haben und wir können uns am Anblick der Vögel im Flug über den See erfreuen.

Tag 3

Auch heute haben uns die ausliegenden Prospekte wieder zu einer neuen Tour inspiriert. Die Kakushöhle soll unser Ziel sein, aber nicht auf direktem Wege, sondern verbunden mit einer Wanderung auf der Eifelspur Karsteinfelsen & Kakushöhle. Heute erwartet uns wechselhaftes Herbstwetter mit einigen Böen, aber auch viel Sonnenschein, so dass es eine absolute Genusswanderung zwischen Feldern und auf schmalen Pfaden wird. Das Herbstlaub stürmt in den buntesten Farben an uns vorbei und so lassen wir uns den Abstecher zum Eifelblick auf dem Brehberg nicht nehmen. Der Aussichtspunkt bietet einen tollen Überblick über die Eifel und bei gutem Wetter sagt uns das Infoschild könne man sogar bis zum Kölner Dom sehen.

Beim Abstieg sehen wir noch einen ehemaligen Fliegerkrater, der jedoch durch das viele Laub so zugedeckt ist, dass wir wohl dem Schild glauben müssen.

Der Weg führt uns weiter zum Karstein und der Kakushöhle. Bei der Kakushöhle handelt es sich um die größte begehbare Höhle in der Eifel. Dort haben bereits vor 80.000 Jahren Menschen Schutz vor Wind und Wetter gesucht. Auf Informationsschildern rund um die Kakushöhle wird die Siedlungsgeschichte an der Kakushöhle erzählt und bietet viele spannende Infos wie die Höhle im Laufe der Zeit genutzt wurde. Gerne hätten wir auch die auf dem Prospekt abgebildeten Fledermäuse gesehen, aber so sehr wir uns auch bemühten in die dunkelsten Spalten der Höhle zu blicken, konnten wir doch keine Fledermäuse entdecken. Vielleicht empfiehlt sich dazu an einer der angebotenen Führungen teilzunehmen, um noch mehr über die Siedlungsgeschichte zu erfahren und die Fledermäuse zu finden.

Für uns war nach der erfolglosen Fledermaussuche eine kleine Stärkung im Cafe Zur Kakushöhle nötig. Danach machten wir uns auf den zweiten Teil der Wanderung Karsteinfelsen und Kakushöhle. Da es sich um einen Rundweg handelt führt dieser zweite Teil leider an weites Stück neben der Autobahn her, so dass wir empfehlen würden lieber den gleichen Weg wieder zurückzugehen. Vor allen Dingen, da uns auf offenem Feld der Wind jetzt stürmisch entgegenpustet.

Am Auto angekommen, entscheiden wir uns noch einen weiteren Ort an diesem Tag zu besuchen. Es geht weiter nach Reifferscheid zur Burgruine. Reifferscheid hat eine tolle kleine historische Altstadt und eine gut erhaltene Burgruine zu bieten. Für uns ist das Highlight der Eifelblick. Das Tor zum Bergfried ist zwar zu, aber nicht verschlossen und so dürfen wir den Turm besteigen und die Aussicht über Reifferscheid genießen., während sich ein fast kompletter Regenbogen über den Himmel spannt. Gerne hätten wir auch das Burgcafé besucht, aber dafür muss man wohl von Donnerstag – Sonntag vor Ort sein.

Tag 4

Während uns beim Frühstück noch keck die Sonne ins Gesicht scheint, beginnt danach das altbekannte Regenwetter. Doch für heute gar nicht so schlimm, denn es geht unter Tage nach einem kurzen Anruf am Vortag haben wir uns für das Besucherbergwerk „Grube Wohlfahrt“ angemeldet.

Vor Beginn der Führung kann man sich in einer kleinen Ausstellung zur Geschichte der Grube Wohlfahrt informieren. Hier wurden vor allen Dingen Bleierze abgebaut. Die Besucherführerin erwartet uns Standesgemäß in der Tracht der Bergleute gekleidet und erzählt uns viele spannende Details zum Stollen bevor es auch nur unter Tage geht. Ausgestattet mit Helmen geht es dann auch für uns 30 Meter in die Tiefe zum sogenannten Tiefen Stollen, der über 900 Meter für Besucher zugänglich ist. Immer wieder macht sie uns auf unterschiedliche Schichten im Erdreich aufmerksam, zeigt uns alte abzweigende Stollen, Luftschächte und faszinierende Details, die an die Zeit des ehemaligen Bergbaus erinnern wie z.B. das Grubentelefon an dem auch heute noch eine Notfallkerze hängt. Die Führung ist sehr interessant und so vergeht die Zeit wie im Flug. Etwa 2,5 Stunden später sehen wir das Tageslicht wieder und sind doch froh, dass es über Tage noch ein kleines bisschen wärmer ist, denn im Stollen sind es kontinuierlich 8°C und durch das ständig vorhandene Grundwasser herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit.

Auch wenn es schon wieder regnet, entschließen wir uns noch das Skigebiet der Eifel anzusehen und fahren zum Aussichtsturm Weißer Stein. Auch hier hätte man sicherlich eine schöne, weite Aussicht über die Eifel, wenn nicht dicke Nebelwolken die Sicht versperren würden. Den Nachmittag haben wir es uns dann im Eifel Mökki gemütlich gemacht. Den Kamin angeworfen, die vorhandenen Brettspiele ausprobiert und den Tag bei Tee und Nussecken ausklingen lassen. Einfach gemütlich das Eifel-Mökki.

Tag 5

Am nächsten Morgen heißt es schon Abschied nehmen. Um den letzten Tag noch in der Eifel zu verbringen, haben wir uns das Freilichtmuseum in Kommern rausgesucht. Neben den historischen Gebäuden aus der Eifel ist auch der Niederrhein, das Bergische Land und der Westerwald vertreten. Vor jedem Landesteil gibt es Informationstafeln zu den unterschiedlichen Häusern. Faszinierend ist gerade bei den historischen Häusern, dass diese zum Teil noch vor 50 Jahren bewohnt waren, bevor sie jetzt 1:1 im Museum wiederaufgebaut wurden. Besonders interessant ist auch das Quelle-Haus aus den 70er Jahren. Das eine nicht allzu ferne Vergangenheit und uns allen noch sehr bekannten Wohnstil zeigt. Natürlich mit Jägerzaun und Hollywoodschaukel im Garten.

Am Museumsplatz verbirgt sich noch ein besonderes Gebäude mit der Ausstellung „Wir Rheinländer“ hier wird die Besatzungsgeschichte und Entwicklung des Rheinlands ab 1794 bis in die frühen Wirtschaftswunderjahre um 1955 plastisch im Wachsfigurenkabinett dargestellt. Eine faszinierende Ausstellung bei der man sich fühlt als würde man durch die alten Gassen wandern.

Abgerundet haben wir unseren Besuch mit dem Kauf von Brot und Kuchen gebacken im Holzofen des Museums.

Eine schöne Woche war´s in der Eifel und im gemütlichen Eifel Mökki. Wir kommen gerne wieder.

Liebe Stephanie, lieber Andre, wir sind begeistert wie viel ihr in der kurzen Zeit von der Nordeifel gesehen habt und freuen uns wenn ihr uns wieder einmal besucht. Danke für den ausführlichen Gastbeitrag!

Liebe Grüße Annette und Gregor